150
|
Der Alexandriner Geograph Ptolemaeus erwähnt als erster die Sachsen. Sie lebten damals nördlich der Elbe.
|
500
|
Um 500 sind durch die Auswanderung der Sachsen im Zuge der Völkerwanderung große Teile Holsteins, besonders im Osten, menschenarm bis menschenleer. Auch die Besiedlung im Raum Bordesholm bricht ab. Während später Ostholstein von Slawen wieder besiedelt wird, bestockt sich das Gebiet zwischen Neumünster und Kiel für Jahrhunderte mit einem undurchdringlichen Wald, dem "Isarnho".
|
810
|
Gegen Ende seiner Regierungszeit gliedert Karl der Große die drei nordelbischen Sachsengaue Dithmarschen, Holstein und Stormarn dem fränkischen Reich an.
|
1127
|
Der Priester Vicelin trifft im Land der Holsten ein. Bald danach gründet er im Falderagau an der Grenze zum Slawenland ein Augustiner-Chorherrenstift, das Novum Monasterium (Neumünster).
|
1139
|
Die nordelbischen Sachsen bezwingen die Slawen im heutigen Ostholstein entscheidend. Wenige Jahre später (1143) beginnt hier die deutsche Kolonisation des Slawenlandes. Auch das Gebiet zwischen Neumünster und Kiel wird erneut besiedelt.
|
1141
|
Mit Großharrie und dem untergangenen Stover werden die ersten Dörfer erwähnt, die später zum Kloster Bordesholm gehören.
|
1148
|
Der Bode Alward von Eiderstede, einer der ranghöchsten Männer im Holstengau, wird in einer Urkunde genannt. Er ist als erster namentlich bekannter "Verwaltungsbeamter" des Bordesholmer Raumes anzusehen.
|
1154
|
Der "Wendenapostel" Vicelin stirbt. Er wird in der Neumünsteraner Stiftskirche zur letzten Ruhe gebettet. 1332 werden seine sterblichen Überreste in den Chor der Bordesholmer Kirche überführt und dort beigesetzt.
|
1220
|
Mit Brügge, Schmalstede, und Wattenbek werden die ersten Dörfer des heutigen Amtes schriftlich erwähnt.
|
1290
|
Die Neumünsteraner Chorherren erhalten die Genehmigung, auf eine Insel namens Bordesholm im damaligen Eidersteder See umsiedeln zu dürfen.
|
1330
|
Um 1330 wird das Augustiner-Chorherrenstift von Neumünster auf die Insel Bordesholm verlegt. Seit dieser Zeit wird von Bordesholm aus "verwaltet".
|
1469
|
Die Augustiner Chorherren in Bordesholm tätigen ihren letzten Landerwerb (Rumohr, Schierensee, Sprenge und Teile Blumenthals).
|
1501
|
Ein sog. Bede-Register von 1501 stellt die älteste erhaltene Verwaltungsakte des Klosters Bordesholm dar.
|
1544
|
Bei einer (friedlichen) Landesteilung kommt das Bordesholmer Chorherrenstift an Herzog Hans (Johann) den Älteren (sog. Haderslebener Anteil). Daneben gibt es noch den Sonderburger Teil (sog. königliche Linie) und den Gottorfer Teil (sog. herzogliche Linie).
|
1566
|
Herzog Hans (Johann) der Ältere zieht das Bordesholmer Chorherrenstift ein. In den Gebäuden wird ein Gymnasium eingerichtet und aus den Landbesitzungen entsteht in der Folgezeit das weltliche Amt Bordesholm, das von herzoglichen Beamten verwaltet wird.
|
1576
|
In einem wohl 1576 erstellten Güterverzeichnis findet sich die erste topographische Beschreibung der Dörfer des Klosters bzw. Amtes Bordesholm.
|
1581
|
Nach dem Tod (1580) des kinderlosen Herzogs Hans (Johann) fallen die Bordesholmer Besitzungen an dessen Bruder Adolf von Gottorf, dem Begründer der herzoglich-gottorfischen Linie des Hauses Oldenburg.
|
1606
|
Älteste erhaltene Amtsrechnung des Amtes Bordesholm.
|
1615
|
Seit 1615/16 sind - mit wenigen Lücken - die Amtsrechnungen des Amtes Bordesholm bis 1867 kontinuierlich überliefert worden. Sie befinden sich im Landesarchiv in Schleswig.
|
1665
|
Aus dem 1566 in Bordesholm gegründeten, fürstlichen Gymnasium geht die Kieler Universität (Gründer: Herzog Christian Albrecht) hervor.
|
1696
|
Aus einer stillgelegten Glashütte geht als jüngster Meierhof des Amtes Bordesholm Rumohrhütten hervor.
|
1735
|
In den Jahren um 1735 werden Bordesholm mit dem Hoffeld sowie die Meierhöfe Rumohrhütten und Sprenge parzelliert und in Erbpachtdistrikte umgewandelt. Der Meierhof Schönhorst geht zunächst unzerteilt in Erbpacht über (siehe 1786).
|
1736/1738
|
Teilung des Kirchspiels Brügge. Bordesholm erhält damit sein eigenes Kirchspiel mit eigenem Pastor. Bis dahin war der zweite Pastor des Kirchspiels Brügge für Bordesholm zuständig.
|
1766
|
Ein "Regulativ für die Vorstehere des Amtes Bordesholm" wird erlassen. Es handelt sich um die bisher früheste bekannte und schriftlich niedergelegte Satzung über eine gewisse Selbstverwaltung der herzoglichen Untertanen im Amt Bordesholm.
|
1770
|
Kurz vor 1770 wird auf den Grundmauern der alten Stiftsgebäude das neue Amtshaus des Amtes Bordesholm errichtet (heute: Klosterstift).
|
1771
|
Drei bisher zum Amt Neumünster gehörende Hufen Kleinharries werden dem Amt Bordesholm zugelegt.
|
1773
|
Durch den Vertrag von Zarskoje Selo wird der herzoglich-gottorfische Anteil von Holstein (darunter das Amt Bordesholm) mit dem königlichen Anteil vereinigt.
|
1786
|
Der ehemalige Meierhof und nunmehrige Erbpachtdistrikt Schönhorst wird parzelliert.
|
1854
|
Die zum Hausvogteidienst gehörige Hufe in Schmalstede wird an einen Hufner aus Großflintbek verkauft.
|
1867
|
Durch ein "Besitzergreifungspatent" werden die Herzogtümer Schleswig und Holstein zu einer Provinz Preußens.
In Schleswig-Holstein werden (erstmalig) Kreise, darunter auch der Landkreis Kiel mit Sitz in Bordesholm, und Gemeinden (sowie Gutsbezirke) gegründet.
|
1868
|
Aus dem Amt Bordesholm wird die Kirchspielvogtei Bordesholm (staatliche Verwaltung) gebildet.
|
1871
|
Der klösterliche und der königliche Anteil von Kleinflintbek werden "zu einer Commüne" (d.h. Gemeinde) vereinigt.
|
1872
|
Durch das „Amtsgemeindestatut für das Amt Bordesholm" werden die Selbstverwaltungsangelegenheiten des (alten) Amtes Bordesholm geregelt.
"... die Verwaltung der gutsobrigkeitlichen, insbesondere der polizeilichen Geschäfte in den klösterlich Itzehoer Enklaven Klein-Flintbeck und Techelsdorf ... " wird der Kirchspielvogtei Bordesholm übertragen.
|
1883
|
Die Stadt Kiel scheidet aus dem Landkreis Kiel aus und wird kreisfrei.
|
1888
|
Eine neue Kreisordnung wird für Schleswig-Holstein erlassen. Durch sie werden u.a. die Kirchspielvogteien in Holstein abgeschafft, die durch kleinere Amtsbezirke ersetzt werden.
Das Gebiet des bisher kommunalfreien Dosenmoores wird mehreren Gemeinden (Eiderstede, Einfeld, Fiefharrie, Großharrie, Kleinharrie [?], Tungendorf und Wattenbek) eingegliedert.
Das Gebiet des bisher kommunalfreien Schönbeker bzw. Großen Moores wird mehreren Gemeinden (Dätgen, Loop und Schönbek) eingegliedert.
|
1889
|
Im Kreis Bordesholm werden 18 Amtsbezirke gebildet. Damit endet die über 300jährige Geschichte des Amtes Bordesholm. Auf seinem Gebiet entstehen die Amtsbezirke Bordesholm, Brügge, Großflintbek, Großharrie und Molfsee. Durch die Bildung dieser Bezirke endet auch die junge Geschichte der Kirchspielvogtei Bordesholm.
|
1892
|
Die erste Gemeindeordnung von 1867 wird durch eine neue, umfangreichere ersetzt.
|
1894
|
Der Gutsbezirk Annenhof wird aufgelöst und dem Gutsbezirk Schierensee eingegliedert.
|
1896
|
Die Gemeinde Rumohrhütten wird aufgelöst und den Gemeinden Rumohr und Schierensee eingegliedert.
|
1901
|
Die Stadt Neumünster scheidet aus dem Landkreis Kiel aus und wird kreisfrei.
|
1906
|
Die Gemeinde Eiderstede wird aufgelöst und der Gemeinde Bordesholm eingegliedert.
|
1907
|
Nach dem Ausscheiden der Städte Kiel (1883) und Neumünster (1901) wird der Landkreis Kiel in "Kreis Bordesholm" umbenannt.
|
1928
|
Der Forstgutsbezirk Bordesholm wird aufgelöst und sein Gebiet mehreren Gemeinden (Bordesholm, Dätgen, Einfeld, Fiefharrie, Groß Buchwald [?], Hoffeld, Mühbrook, Rumohr und Sören) eingegliedert.
Der Gutsbezirk Blockshagen (Amtsbezirk Marutendorf) wird aufgelöst und der Gemeinde Mielkendorf (Amtsbezirk Molfsee) eingegliedert.
Der Gutsbezirk Ovendorf (Amtsbezirk Bothkamp) wird aufgelöst und der Gemeinde Negenharrie (Amtsbezirk Großharrie) eingegliedert.
Der Gutsbezirk Schierensee wird aufgelöst. Der eine Teil (Gut Schierensee, Kr. Rendsburg) wird der Gemeinde Schierensee (Kr. Bordesholm), der andere Teil (Gut Annenhof mit den Dörfern Hohenhude und Rodenbek, Kr. Rendsburg) der Gemeinde Mielkendorf (Kr. Bordesholm) eingegliedert.
|
1929
|
Mit diesem Jahr beginnt das älteste erhaltene Protokollbuch des Amtsbezirkes Bordesholm. Die Protokolle des Amtsbezirkes Brügge sind verschollen.
|
1932
|
Der Kreis Bordesholm wird aufgelöst und seine Gemeinden auf die Nachbarkreise Plön, Rendsburg (auch Rechtsnachfolger) und Segeberg verteilt. Die Amtsbezirke Bordesholm und Molfsee kommen zum Kreis Rendsburg, Brügge, Großharrie und Großflintbek zum Kreis Plön.
Im Zuge der Kreisauflösung wird das Amt Großharrie aufgeteilt. Die Gemeinde Einfeld kommt zum Amtsbezirk Bordesholm (Kr. Rendsburg), die Gemeinden Fief-, Groß-, Klein- und Negenharrie kommen zum Kreis Plön.
|
1934
|
Eine gegen die Auflösung des Kreises Bordesholm geführte Klage vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig wird wegen geringer Erfolgsaussichten zurückgezogen.
Die Gemeinde Einfeld löst sich wieder aus dem Amtsbezirk Bordesholm (siehe 1932) und bildet einen selbständigen Amtsbezirk.
|
1935
|
Im nationalsozialistischen Deutschland wird eine neue „Deutsche Gemeindeordnung" erlassen.
|
1937
|
Die Gemeinde Voorde wird aufgelöst und der Gemeinde Großflintbek eingegliedert.
|
1938
|
Die Gemeinde Kleinflintbek wird aufgelöst und der Gemeinde Großflintbek eingegliedert. Der neue Name der Gemeinde lautet "Flintbek".
Die Gemeinde Sprenge wird aufgelöst und der Gemeinde Rumohr eingegliedert.
|
1939
|
Die Gemeinde Fiefharrie wird aufgelöst und der Gemeinde Negenharrie eingegliedert.
Die Gemeinde Kleinharrie wird aufgelöst und der Gemeinde Großharrie eingegliedert.
Die Gemeinden Schönhorst und Techelsdorf werden aufgelöst und der Gemeinde Böhnhusen eingegliedert. Damit wechseln beide Dörfer auch ihre Amtsbezirkszugehörigkeit (von Brügge nach Flintbek).
|
1941
|
Während des Zweiten Weltkrieges finden im Amtsbezirk Bordesholm nur noch zwei Amtsausschusssitzungen statt, die letzte am 20. März 1941.
|
1946
|
Die preußische Provinz Schleswig-Holstein wird zum "Land" erklärt.
Die erste Amtsausschusssitzung des Amtsbezirks Bordesholm nach dem Zweiten Weltkrieg findet statt.
In einer Bordesholmer Amtsausschusssitzung wird noch einmal die Wiederherstellung des Kreises Bordesholm angesprochen.
|
1947
|
Das "Gesetz über die Bildung von Ämtern im Lande Schleswig-Holstein (Amtsordnung)" wird erlassen.
|
1948
|
Das Innenministerium erlässt eine Verordnung zur „Durchführung der Amtsordnung".
Die Amtsbezirke Bordesholm und Brügge werden aufgelöst. Aus dem Amtsbezirk Brügge entsteht das gleichnamige Amt. Der Amtsbezirk Bordesholm wird in das Amt Bordesholm-Land umgewandelt, dem jedoch die Gemeinden Bordesholm (amtsfreie Gemeinde) und Dätgen (Wechsel zum Amt Borgdorf) nicht mehr angehören.
Der Amtsbezirk Flintbek wird aufgelöst. Die Gemeinde Flintbek wird amtsfrei, die Gemeinde Böhnhusen (mit den Gemeindeteilen Schönhorst und Techelsdorf) kommt zum Amt Brügge.
Der Amtsbezirk Großharrie wird aufgelöst. Die Gemeinde Negenharrie kommt zum Amt Brügge, die Gemeinde Großharrie zum Amt Bokhorst. Einfeld wird amtsfreie Gemeinde.
|
1950
|
Das Änderungsgesetz zur Amtsordnung tritt in Kraft. Es soll der Aufgabenzersplitterung entgegenwirken.
|
1951
|
Die Dörfer Schönhorst und Techelsdorf werden aus der Gemeinde Böhnhusen herausgelöst (siehe 1939) und entstehen als Gemeinden neu.
Gut Annenhof sowie die Dörfer Hohenhude und Rodenbek werden aus der Gemeinde Mielkendorf herausgelöst (siehe 1928). Aus ihnen wird die Gemeinde Rodenbek gebildet.
|
1953
|
Das Amt Bordesholm-Land errichtet in Bordesholm am Lindenplatz ein eigenes Verwaltungsgebäude.
|
1955
|
Die 1952 erlassene Amtsordnung erfährt ihre erste Veränderung.
|
1957
|
Das Amt Brügge zieht in ein eigenes Verwaltungsgebäude in Brügge (Oberdorf 19) ein.
|
1962
|
Die Amtsordnung von 1952 wird nach 1955 ein weiteres Mal geändert.
|
1964
|
Die Amtsordnung von 1952 wird nochmals geändert.
|
1966
|
Eine Neufassung der Amtsordnung tritt in Kraft. Dabei wird die Mindestgröße der Ämter von 3.000 auf 5.000 Einwohner heraufgesetzt, was umfangreiche Gebietsreformen zur Folge hat.
|
1970
|
Durch eine Gebietsreform werden die Kreise Rendsburg und Eckernförde zum Kreis Rendsburg-Eckernförde zusammengeschlossen. Im gleichen Zuge werden die westlichen Teile des Kreises Plön (Amt Brügge, Gemeinde Flintbek) diesem abgenommen und dem Kreis Rendsburg-Eckernförde zugeschlagen.
Die Ämter Bordesholm-Land (Kreis Rendsburg) und Brügge (Kreis Plön) werden aufgelöst und zu einem neuen Amt Bordesholm-Land (Kreis Rendsburg-Eckernförde) zusammengeschlossen.
Nur die nördlichen Gemeinden des Amtes Brügge (Böhnhusen, Schönhorst und Techelsdorf) vollziehen diesen Schritt nicht. Sie werden mit der bisher amtsfreien Gemeinde Flintbek (bis 1970 Kreis Plön) im neugebildeten Amt Flintbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) zusammengefasst.
Die Gemeinde Einfeld wird aufgelöst und der Stadt Neumünster eingegliedert.
|
1973
|
Das Amt Bordesholm-Land und die Gemeinde Bordesholm beziehen ein gemeinsames Verwaltungsgebäude (Grundsteinlegung: 1972) am Bordesholmer Marktplatz. Damit haben die Amtsgebäude in Bordesholm (siehe 1953) und Brügge (siehe 1957) ausgedient.
|
1977
|
Eine neue Fassung der Amtsordnung für Schleswig-Holstein wird erlassen.
|
1996
|
Eine Neufassung der Amtsordnung für Schleswig-Holstein tritt in Kraft.
|
2000
|
Das Amt Bordesholm-Land erhält ein Wappen.
|
2007
|
Durch die Fusion der Gemeinde Bordesholm und des damaligen Amtes Bordesholm-Land entstand am 01.07.2007 das jetzige Amt Bordesholm mit den 14 Gemeinden Bissee, Bordesholm, Brügge, Grevenkrug, Groß Buchwald, Hoffeld, Loop, Mühbrook, Negenharrie, Reesdorf, Schmalstede, Schönbek, Sören und Wattenbek. Es hat insgesamt ca. 14.000 Einwohner.
|
2009
|
Knapp zwei Jahre später wurde am 24.06.2009 der Grundstein des neuen Rathauses auf dem ehemaligen Wendeln-Gelände in der Mühlenstraße gelegt. Schon am 09.12.2009 konnte das Richtfest gefeiert werden.
|
2010
|
Am 15.11.2010 nahmen die Mitarbeiter des Amts Bordesholm im neuen Verwaltungsgebäude gegenüber dem Bordesholmer Bahnhof den Dienst auf.
|